Begriffschaos ade, wir klären dich auf – von A bis Z
Branchenjargon ist nicht dein Ding? Unser Glossar klärt dich auf!
Unter einem „Model Release“ versteht man nichts anderes als einen Modelvertrag. Rechtlich gesprochen, handelt es sich dabei also um die schriftliche Einwilligung einer fotografierten Person in die Veröffentlichung der geschossenen Bilder. Grundsätzlich geht es um die Festlegung von Rechteabtretungen und das projektspezifische Management des Veröffentlichungsrechts.
Wichtig: Ein Model Release ist nicht gleichbedeutend mit einer Fotografiererlaubnis. Die legt nämlich fest, dass die Erstellung von Personenaufnahmen in einer bestimmten Umgebung überhaupt erlaubt ist. Besonders bei Shootings auf einem Privatgrund muss diese Erlaubnis im Vorfeld eingeholt werden. Zwar kennt das deutsche Recht den Begriff offiziell gar nicht, in der Modelbranche wird er dennoch häufig verwendet.
Im Rahmen eines Fotoshootings kommt es zur Kollision zweier in der Kreativbranche sehr wichtiger Rechte. Auf der einen Seite das Urheberrecht des Fotografen an dem von ihm geschossenen Bild (Kunsturhebergesetz). Auf der anderen Seite das Persönlichkeitsrecht des Models (Recht am eigenen Bild). Ein Model Release hält die Bedingungen und Grundpfeiler der Zusammenarbeit fest und löst dieses Spannungsverhältnis auf.
Der Model Release legt fest, wie ein bestimmtes Bildnis in der Zukunft genutzt werden darf. Das Nutzungsrecht behandelt dabei folgende Punkte:
Dauer: Für welchen Zeitraum werden die Rechte überhaupt eingeräumt? Wie lange ist der Fotograf berechtigt, das von ihm geschossene Foto auf die zuvor festgelegte Art und Weise zu verwenden?
Personennennung: Kann oder muss die auf dem Foto abgebildete Person bei Veröffentlichung genannt werden?
Vergütung: Auf welche Weise wird die abgelichtete Person für die Abtretung Ihrer Rechte am eigenen Bildnis entschädigt (Vergütungsklausel)?
Der Modelvertrag legt außerdem fest, in welchen medialen Bereichen die entstandenen Bilder verwendet werden dürfen. Zumeist handelt es sich um folgende drei Nutzungsweisen:
Berichterstattung: Das Foto darf in Beiträgen mit Nachrichtencharakter verwendet werden. Zum Beispiel als Beispielfoto in Zeitungsartikeln (Stock-Fotos).
Werbung: Regelt den Einsatz im kommerziellen Bereich (etwa als Testimonial für ein zu bewerbendes Produkt).
Eigenwerbung des Fotografen: Der Fotograf darf die Bilder im Rahmen seines Internet-Auftritts verwenden und zu seinem Werbeportfolio hinzufügen.
Ein Model Release ist die Basis einer wertschätzenden Zusammenarbeit. Bei Jobwork versorgen wir dich mit allen wichtigen Infos rund um dieses Thema.
Stehst du kurz davor, einen Model Release zu unterzeichnen, dann versichere dich, dass folgende Punkte unbedingt enthalten sind:
Die Nutzung deiner Bilder (sowohl in veränderter als auch in unveränderter Form) für nicht kommerzielle und private Zwecke. Also etwa für die Erstellung von Sedcards oder Modelmappen, bei Bewerbungen oder im Internet (soziale Netzwerke, eigene Website).
Die Erlaubnis, eine Person deines Vertrauens als Begleitung zum Fotoshooting mitzunehmen.
Ein Mitspracherecht bei Körperhaltungen und Aufnahmeorten.
Eine Festlegung, auf welche Weise der Fotograf die Bilder in Zukunft verändern bzw. bearbeiten darf.
Ein seriöser Model Release enthält niemals die Zustimmung zu einer örtlich, zeitlich und inhaltlich unbeschränkten Nutzung eines Fotos. Kommt in einem Abschnitt das Wort „unwiderruflich“ vor, bestehe darauf, dass diese Passage gestrichen wird.
Das Internet ist voll von vorgefertigten Modelverträgen. Seriöse Agenturen besprechen mit ihren Models vor dem Shooting aber ohnehin den Inhalt des Model Releases. Die verfügbaren Muster-Dokumente sind jedoch eine gute Möglichkeit, sich im Vorfeld einen Überblick über die Thematik zu verschaffen.