Begriffschaos ade, wir klären dich auf – von A bis Z
Branchenjargon ist nicht dein Ding? Unser Glossar klärt dich auf!
Ein E-Casting ist ein elektronisch abgehaltenes Casting. Im Gegensatz zum klassischen Präsenztermin stellen sich Modells oder Schauspieler beim E-Casting mittels Videos oder Fotos vor. Agenturen und Produktionsformen greifen besonders bei internationalen Kampagnen und für Fernsehberufe auf das E-Casting zurück. Es ist außerdem besonders beliebt, wenn es sehr schnell gehen muss und der Kunde innerhalb von kürzester Zeit Ergebnisse sehen möchte.
Im Rahmen eines E-Castings müssen Bewerber meist zwei kurze Videos einreichen. Der erste, ein bis zwei Minuten lange Clip dient der Vorstellung und der Vermittlung eines persönlichen Eindrucks. Name, Alter, Werdegang und Referenzen werden darin präsentiert.
Im zweiten Video spielt der Bewerber eine von der Agentur festgelegte Szene nach oder bietet bestimmte Posen an. Dadurch ist eine gewisse Vergleichbarkeit gegeben, welchen den Auswahlprozess für die Caster einfacher macht.
Da E-Castings besonders in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewannen, haben sie auch im Portfolio von Jobwork einen Fixplatz.
Das E-Casting bringt Vorteile für Rollen- und Jobanwärter, ebenso wie für die Produktionsfirma bzw. den Auftraggeber.
Die Vorteile für Bewerber im Überblick:
Gewohntes Umfeld: Die Produktion des Casting-Videos oder der Fotos findet in einem von dir gewählten Umfeld statt. Das bekannte Setting hilft zu entspannen und die Konzentration zu erhöhen.
Kein Reiseaufwand: Teilnehmer an einem E-Casting sind ortsungebunden, die sonst übliche An- und Abreise entfällt. Das bringt auch eine Geldersparnis mit sich.
Mehrere Versuche: Bei einem normalen Casting haben Bewerber eine einzige Möglichkeit, die Jury zu überzeugen. Das Vorstellungsvideo fürs E-Casting kann hingegen so oft aufgenommen werden, bis der Bewerber mit dem Ergebnis wirklich zufrieden ist.
Die Nachteile für den Bewerber im Überblick:
Mehr Konkurrenz: Die elektronische Übermittlung des Casting-Materials ermöglicht einer Vielzahl an Mitbewerbern die Teilnahme, für welche die räumliche Distanz ein Hinderungsgrund gewesen wäre. Sich gegen viele Berufskollegen durchzusetzen, ist schwieriger als gegen einen kleinen Pool an Konkurrenten.
Technisches Know-how: Die Erstellung eines E-Casting-Videos setzt eine gewisse Affinität mit Kameraarbeit (Licht, Perspektive etc.) und Bearbeitungsprogrammen (Schnitt) voraus. Wer beide Dinge nicht mitbringt, gerät deshalb eventuell ins Hintertreffen.
Die Pluspunkte für die Auftraggeber im Überblick:
Größere Auswahl: Durch die räumliche Entgrenzung wächst der Pool an Bewerbern deutlich an. Die Caster können aus einer viel größeren Gruppe auswählen.
Neuester Stand: Während Showreels von Models und Schauspielern oft mehrere Monate oder gar Jahre alt sind, müssen Bewerber fürs E-Casting ein aktuelles Video erstellen. Dadurch wissen die Caster genau über das momentane Aussehen und die Verfassung Bescheid. Sie können sich außerdem ein Bild darüber machen, wie Bewerber eine konkrete Szene interpretieren und spielen.
Mehrere Durchgänge: Beim klassischen Vor-Ort-Casting ist oft nicht genügend Zeit, einem Bewerber mehrere Versuche zu gewähren. Klappt es beim ersten Mal nicht, kommt der Nächste. Dadurch gehen Casting-Agenturen vielleicht Rohdiamanten durch die Finger. Dank der Videos haben Caster die Möglichkeit, den Auftritt eines Bewerbers theoretisch unendlich oft anzusehen.
Die Minuspunkte für die Auftraggeber im Überblick:
Fehlende Chemie: In der Kreativbranche ist es wichtig, dass die Chemie zwischen den zusammenarbeitenden Parteien stimmt. Die Möglichkeit eines persönlichen Kennenlernens fällt beim E-Casting allerdings weg.
Unbekannte Voraussetzungen: Die Herangehensweise der Bewerber an das Casting-Video ist sehr unterschiedlich. Manche engagieren extra einen Coach und bereiten sich gezielt auf die Situation vor. Andere agieren frei von der Leber weg. Die Casting-Agentur oder Produktionsfirma kennt den Aufwand hinter dem Video nicht und weiß deshalb auch nicht, wie gut ein Bewerber wirklich spielen/posen kann.
Ein E-Casting-Video wird meist in Eigenregie erstellt. Dank der Entwicklungen der letzten Jahre ist technisches Heim-Equipment mittlerweile so gut, dass sich auch zu Hause ansprechende Clips produzieren lassen.
Die wichtigsten Merkmale für ein gelungenes E-Casting-Video:
Aufnahmegerät: Ein halbwegs modernes Smartphone reicht völlig aus. Noch besser sind Spiegelreflexkameras. Wichtig ist ein guter Stand, damit das Gerät nicht während der Aufnahme umkippt. Ein Stativ bietet hier absolute Sicherheit.
Hintergrund: Sollte so neutral wie nur möglich sein, um nicht vom Model/vom Darsteller abzulenken. Farbige Wände oder bunte Muster sind zu auffällig.
Licht: Am besten ist natürliches Licht geeignet. Dieses sollte aber nicht von hinten kommen, da auf dem Video sonst nur Konturen und keine Feinheiten des Gesichts erkennbar sind. In Innenräumen bietet sich eine helle Schreibtischlampe als Lichtquelle an.
Outfit und Make-up: Auch hier gilt, so dezent wie möglich. Die Kleidung darf aber nicht zu weit sein, sonst kann sich der Caster kein Bild vom Körperbau des Bewerbers machen.
Vorstellung: Kurz und prägnant. Name, Alter, optional die Agentur und ein kleiner Rückblick auf die bisherige Karriere reichen aus. Die Länge sollte eine Minute nicht übersteigen.
Schon für ein normales Casting gibt es nicht bei allen Agenturen und Produktionsfirmen eine Aufwandsentschädigung. Bei einem E-Casting wird in der Regel keine entsprechende finanzielle Vergütung ausgezahlt, da für den Bewerber Reise- und andere Kosten ohnehin wegfallen.