Begriffschaos ade, wir klären dich auf – von A bis Z
Branchenjargon ist nicht dein Ding? Unser Glossar klärt dich auf!
Ein Lichtdouble ist im Grunde nichts anderes als ein Platzhalter für einen Filmdarsteller, einen Gast in einer TV-Produktion oder einen Mitwirkenden im Bühnenbereich. Das Lichtdouble wird genutzt, um die optimale Ausleuchtung und die perfekte Kameraplatzierung für den eigentlichen Star oder Hauptdarsteller zu finden. Im Gegensatz zu einem normalen Double kommt das Lichtdouble also nur dann zum Einsatz, wenn die Kamera nicht läuft. In der Theaterwelt sind Lichtdoubles auch als Beleuchtungsstatisten bei der Generalprobe zu finden.
Im englischen Sprachraum ist das Lichtdouble als Stand-In bekannt. In deutschsprachigen Ländern wird immer wieder die Bezeichnung „Strohkandidat“ verwendet. Beide Begriffe sind ein einhundertprozentiges Synonym für Lichtdouble.
Schauspielerisches Talent oder eine entsprechende Ausbildung werden bei einem Lichtdouble nicht vorausgesetzt. Sie können zwar von Vorteil sein, stellen aber keine Grundbedingung dar. Andere Aspekte sind für einen guten Strohkandidaten viel wichtiger. Die Agenturen wählen nach folgenden Eigenschaften aus:
Ähnlichkeit: Das Lichtdouble muss der zu vertretenden Person in Sachen Körperbau und Hautton deutlich ähneln. Ist der Schauspieler zum Beispiel Bartträger, wird auch nach einem Lichtdouble mit Bart gesucht.
Persönlichkeit: Am Film- oder TV-Set geht es oft hektisch zu, der Druck ist hoch. Ein Lichtdouble muss mit diesem Stress gut zurechtkommen. Ein kommunikatives und selbstbewusstes Auftreten erleichtert diese Aufgabe deutlich.
Beweglichkeit: Ein Lichtdouble steht meist nicht nur statisch auf einer Position, sondern muss die Bewegungsabläufe des Stars nachahmen können. Eine gute Körperbeherrschung ist dabei von Vorteil.
Der Weg zum Lichtdouble führt wie jener zur Schauspielkarriere über eine Casting- oder Modellagentur. Zu deren Aufgaben zählt auch die Vermittlung von Stand-Ins und Strohkandidaten. Wie im Fall von Models oder Schauspielern legen Agenturen eine Datenbank mit Lichtdoubles an und kontaktieren die Bewerber, falls sich ein Bedarf ergeben sollte.
Obwohl der Job eines Stand-Ins nicht besonders gut bezahlt ist, gibt es zahlreiche andere Benefits, die die Aufgabe reizvoll machen.
Blick hinter die Kulissen: Als Lichtdouble bekommt man einen Einblick in die Abläufe der TV-, Film- und Theaterwelt.
Connections: Auf Film- und Fernsehsets bzw. rund um eine Theaterbühne besteht eine gute Möglichkeit, interessante Menschen kennenzulernen, die im Verlauf der Karriere nützlich sein können. Die Arbeit als Lichtdouble ist die perfekte Möglichkeit, um Networking zu betreiben.
Persönliche Verbindung: Zahlreiche prominenten Schauspieler arbeiten oft für einen sehr langen Zeitraum mit ihren Stand-Ins zusammen. Das erleichtert viele Abläufe, weil nicht für jedes Projekt ein neues Lichtdouble angelernt werden muss. Zudem entsteht zwischen Star und Stand-In oft eine enge persönliche Bindung.
Lichtdoubles sind in der Unterhaltungsbranche immer gefragt und nehmen bei Jobwork einen entsprechend wichtigen Platz ein.
Die Bezahlung eines Lichtdoubles ist nicht hoch, ein Stand-In kann von diesem Lohn allein nur sehr schwer leben. Als Nebenjob ist die Position des Lichtdoubles aber zweifelsohne reizvoll.