Welche Eigenschaften sollte ein angehender Musiker mitbringen?
Angehende Musiker verfügen bestenfalls über ein natürliches Talent. Denn wenn man schnell lernt, genießt man das Üben und tut es somit öfter. Darauf kommt es im Musikgeschäft an: Übung macht den Meister. Jedoch verhilft die Quantität des Übens nicht immer zum Erfolg, es kommt viel eher auf die Qualität an. Unter Aufsicht eines qualifizierten Lehrers zu trainieren, trägt in erster Linie zu qualitativem Üben bei. Im Weiteren verraten wir dir Methoden, wie du richtig übst und dadurch deine Leistung verbessern kannst.
Um Fortschritte machen zu können, muss man in der Lage sein, Kritik anzunehmen und basierend auf dieser auch aktiv zu werden. Ein gesundes Selbstbewusstsein ist jedoch essenziell, um sich nicht jedes Feedback zu stark zu Herzen zu nehmen und daran zu zerbrechen. In erster Linie muss man selbst davon überzeugt sein, dass man gut ist und es schaffen kann.
Erfahrene Mentoren können unter anderem optimale Hilfestellung bieten, denn sie kennen die Branche, haben Tipps, was im Studio und auf der Bühne funktioniert, wie man sich am besten vorbereitet und welche Schritte als Nächstes sinnvoll sind. Außerdem haben sie oftmals gute Kontakte und können einen gegebenenfalls weitervermitteln.
Wichtig für Anfänger ist, dass sie sorgsam sowohl mit ihren Instrumenten, als auch mit ihrer Gesundheit umgehen. Die körperliche Anstrengung, die mit stundenlangem konzentrierten Spielen einhergeht, darf nicht unterschätzt werden. Finger, Arme, Rücken und Nacken sind bei Musikern anfällige Körperteile.
Eine nützliche Fertigkeit, die Nachwuchsmusiker können sollten, ist das Notenlesen vom Blatt. Natürlich kann man auch nach Gehör spielen, doch hilfreich ist es, wenn man beides beherrscht. Muss man sich nämlich mehrere Stücke auf einmal merken, sind Notenblätter ein dankbares Hilfsmittel. Hat man zudem vor, später einmal selbst zu komponieren, kommt man ums Notenlesen erst recht nicht herum.
Welche Berufsausbildung ist notwendig?
Eine staatlich anerkannte Musikausbildung ist für klassische Profimusiker Pflicht, die später als Solokünstler oder in einem Orchester auf der Bühne stehen wollen. Zukünftige Arbeitgeber verlangen den Nachweis einer abgeschlossenen, klassischen Ausbildung. Um gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu haben, möchte die Mehrheit der Talente natürlich an einer der renommiertesten Musikuniversitäten studieren. Einige davon befinden sich zum Beispiel in Österreich, wie die Universität Mozarteum Salzburg oder die Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Junge Künstler aus aller Welt bewerben sich bei diesen.
Um aufgenommen zu werden, kommt es vorwiegend auf die hoch anspruchsvollen Aufnahmeprüfungen an. In diesen müssen Bewerber ihre instrumentalen sowie allgemeinen musikalischen Fertigkeiten (z. B. praktische Hörtests, Beantwortung von Fragen aus der Musikkunde etc.) unter Beweis stellen. Nur die Allerbesten bekommen einen Studienplatz. Da liegt es nahe, dass die meisten Anwärter bereits in Kinderschuhen beginnen zu musizieren und Kurse zum Vorstudium belegen, um sich beim Vorspiel möglichst weit vorn zu positionieren.
Wer also eine klassische Karriere anstrebt, sollte sich frühzeitig um eine musikalische Ausbildung noch vor dem Studium bemühen.
Beispiele für Lehrinhalte – Theorie & Praxis:
Improvisation
Chor
Korrepetition
Akustik
Gehörtraining
Instrumentenkunde
Musikgeschichte
Im Lehrplan steht primär das praktische Spielen und Üben der Instrumente im Vordergrund. So spielen Musiker während ihrer Ausbildungszeit bereits in Bands oder treten als Solokünstler auf. Braucht man zusätzlich Übung, sollte man sich um Unterricht außerhalb des Studiums bemühen.
Ein klar vorgeschriebener Ausbildungsweg in den anderen Genres gibt es nicht. Künstler, die ein Studium absolvieren wollen, können das gerne tun. Pflicht ist es jedoch nicht, um eine erfolgreiche Karriere zu führen. Musiker, die jedoch ohne ein Studium oder solide Ausbildung durchstarten wollen, werden schnell merken, dass sie nicht weit kommen werden. Es gibt unglaublich viele gute Talente da draußen, die durch bessere Fähigkeiten im Handumdrehen an einem vorbeiziehen können. Zusätzlich zum privaten Üben ist daher der Unterricht oder ein Coaching bei einem Musiklehrer empfehlenswert.
Wie übe ich richtig?
Wie bereits zuvor erwähnt, bildet die Quantität des Übens noch lange keine musikalischen Genies aus. Im Gegenteil, viele Musiker können durch falsches Üben ihr wahres Potenzial gar nicht erst entfalten. Durch falsches Üben überstrapaziert man nämlich den Körper, was zu bleibenden Beschwerden führen kann. Um dem vorzubeugen, haben wir einige Tipps gesammelt, die die Qualität des Übens verbessern können.
Tipps für sinnvolles Üben
Beginne Noten langsam zu lernen und nähere dich nach und nach dem vorgeschriebenen Tempo an.
Wärm dich vor allen Proben oder Auftritten auf. Dehne dazu die Muskeln, die am meisten beim Spielen deines Instrumentes beansprucht werden, z. B. Pianist: Hände, Finger, Arme, Nacken und Rücken.
Lege öfter Pausen ein und erhole dich.
Integriere passive und stumme Übungseinheiten, indem du anderen Interpreten zuhörst, diese in dein eigenes Spielen aufnimmst und anschließend anhörst.
Sei motiviert, zu üben. Denn bist du es nicht, wird dein Gehirn das Gelernte, was es als bedeutungslos ansieht, nur unvollständig abspeichern. Üben ohne Motivation ist also absolut sinnfrei.
Wie überzeuge ich im Bewerbungsprozess für einen ersten Job?
Beim Casting bzw. Vorspielen für einen Job ist der Klang ausschlaggebend. Kontakte können einem hier nicht weiterhelfen. Allein das eigene Können entscheidet über Erfolg oder Niederlage.
Für Orchesterstellen in der klassischen Musik bleibt Musikern kaum Raum für kreative Interpretation. Die Jury beurteilt das Können eines Musikers viel eher danach, wie nah das Gespielte an das Original herankommt. Ahmen die Künstler Stücke eins zu eins in der richtigen Tonalität, Lautstärke, Tempo und Rhythmus nach, kann man es in die engere Auswahl schaffen.
In anderen Genres haben Musiker eher Chancen, wenn sie mutig sind und neue Versionen von Songs oder die eigenen präsentieren. So fallen sie eher auf und beweisen ihre Musikalität sowie Kreativität.
Ob die Performance eines Künstlers den Jurymitgliedern gefällt, ist bis auf die oberen Kriterien letztlich Geschmacksache. Darauf kann man sich nicht wirklich vorbereiten, aber auf ein fehlerfreies Vortragen.