Berufsbild: Crew

Als Crewmitglied in Film, Fernsehen oder Theater arbeitest du hinter den Kulissen. Deine Rolle kann Technik, Design, Regieassistenz oder Schnitt umfassen. Teamarbeit, technisches Know-how, Kreativität, Flexibilität, Problemlösungsfähigkeit und die Fähigkeit, unter Druck zu arbeiten, sind essenziell.

Ein Crew-Mitglied mit konzentriertem Gesichtsausdruck hält einen großen, runden Licht-Reflektor

Unsichtbare Helden der Showwelt

Ohne die Crew könnten Musicals wie „Cats“ oder „Tanz der Vampire“, Theaterproduktionen, Filme und TV-Beiträge sowie Show-Events nicht stattfinden. Egal, ob Maskenbildner, Veranstaltungstechniker, Schneider, Kameramann, Kulissenbauer oder Stagemanager, sie alle sind die Stars hinter der Bühne, bzw. der Kamera.

Für das Publikum sind sie nicht sichtbar, da sie sich unmerklich im Hintergrund bewegen, doch sie sind direkt am Geschehen beteiligt und mittendrin. Anders als Künstler sind die meisten Crew-Mitglieder bei demselben Arbeitgeber oftmals unbefristet oder für mindestens eine Spielzeit angestellt. Ihr Gehalt ist ordentlich und kann durch Eigeninitiativen, wie Weiterbildungen und Zertifikate, zusätzlich um einiges verbessert werden.

Was machen Crew-Mitglieder?

Sobald die darstellenden Künstler auf die Bühne, vor das Publikum treten oder ihre Szenen vor der Kamera spielen, ist ein Teil der Arbeit der Crew-Mitglieder bereits erledigt: die Vorbereitung! Darsteller müssen geschminkt, frisiert, angezogen und verkabelt werden, die Technik muss einsatzbereit und die Kulissenbilder an Ort und Stelle sein. Von Licht-, Ton-, Bühnentechniker, Visagisten, Maskenbildner und Make-up-Artisten bis zu Kostümschneidern, Ankleider, Maler, Requisiteur, Kameramann und Stagemanager packen alle mit an.

Endlich kann es losgehen. Während der Aufführungen oder Film-, bzw. Fernsehaufnahmen steht die Crew bereit, um die Show am Laufen zu halten. Maskenbildner kleben zum Beispiel falsche Barthaare wieder an, Lichttechniker verfolgen mit dem Scheinwerfer die Darsteller, Tontechniker regeln den Einsatz der Musik, Bühnentechniker sind für den Umbau der Kulissen zuständig und Set-, bzw. Stagemanager sorgen dafür, dass die Künstler ihren Einsatz nicht verpassen.
Daher werden die Crew-Mitglieder, die live bei Produktionen mit dabei sind, auch „Running Crew“ genannt. Mit ihrer Hilfe werden wundervolle Inszenierungen geschaffen, die die Zuschauer in eine andere Welt eintauchen lassen. Kameraleute haben dabei die Aufgabe, die wichtigsten Szenen einzufangen und für das Publikum unterhaltsam aufzubereiten.

Branchen, in denen Crew-Mitglieder Beschäftigung finden:

  • Film, Fernsehen und Rundfunk

  • Theater, Musical und Oper

  • Werbung und Web

  • Show-Events

Wer engagiert Crew-Mitglieder?

Crew-Mitglieder finden Jobs:

  • bei Film- und Fernsehstudios

  • beim Hörfunk

  • bei Produktionsfirmen

  • bei Theaterhäusern, auch Mehrspartenhäuser inkl. (Sprech-/Musik-)theater, Musical und Oper

  • bei Eventagenturen

  • bei Fachbetrieben

Crew-Mitglieder finden bei der Jobsuche hauptsächlich Unterstützung auf online Jobbörsen und -portalen, die sich auf die Künstlerbranche spezialisiert haben. Arbeitgeber veröffentlichen auf diesen ihre offenen Stellen. Verschiedene Jobs an einem Ort einsehen zu können, ist praktisch und spart Zeit.

Welche Fähigkeiten besitzen Crew-Mitglieder?

Neben speziellen Fachkompetenzen verfügen Crew-Mitglieder über Kreativität und in den meisten Bereichen über handwerkliches Geschick. Sie sind außerdem hervorragende Teamplayer und haben ein Händchen für den sensiblen Umgang mit Künstlern. Zudem machen ihnen die ungewöhnlichen Arbeitszeiten an Wochenenden und Feiertagen keine Mühen, sie sind stressresistent und körperlich belastbar.

Welche Eigenschaften angehende Crew-Mitglieder mitbringen sollten, kannst du in folgendem Artikel nachlesen: Wie wird man Crew-Mitglied?

Ist eine Ausbildung notwendig?

Crew-Mitglieder erlernen ihren Beruf in der Regel innerhalb einer dreijährigen Lehre. Als angestellter Lehrling bei einem Betrieb arbeiten sie bei diesem im Tagesgeschäft mit und besuchen zusätzlich eine Berufsschule, bei der sie theoretisches Wissen vermittelt bekommen. Als ausgelernter Geselle können sie außerdem anschließend eine Meisterschule besuchen und weitere Qualifikationen zum Beispiel im Rahmen eines Studiums erlangen.

Manche Berufszweige ermöglichen Einsteigern auch, von vornherein ein Vollzeitstudium oder ein duales Studium zu absolvieren. Sowohl eine Ausbildung, als auch ein Studium haben ihre Vor- und Nachteile. Für welchen Weg man sich letztlich entscheidet, ist jedem selbst überlassen.

Eins steht jedoch fest: Eine abgeschlossene Ausbildung mit Zeugnis ist Pflicht.

 

Beispiele für Voraussetzungen verschiedener Berufszweige und den Aufbau einer Lehre kannst du diesem Artikel „Wie werde ich Crew-Mitglied“ entnehmen.

Welche Einstiegschancen hat ein Crew-Mitglied?

Crewmitglieder sind gefragte Leute, da ohne sie kein Film gedreht, kein TV-Beitrag aufgenommen und kein Konzert gespielt werden kann. Sie sorgen nämlich dafür, dass es das Rampenlicht als solches überhaupt gibt.

Die schlechte Nachricht ist jedoch, dass die Fluktuation relativ gering ist, da Theater und andere Arbeitgeber Crews für längerfristig einstellen. Mit einem Praktikum in unterschiedlichen Häusern oder in demselben, könnte man es schaffen, durch Kontakte und gute Referenzen einen Fuß in die Türe zu setzen und seine Jobchancen zu erhöhen.

Was verdient ein Crew-Mitglied?

In erster Linie ist das Gehalt davon abhängig, ob der Betrieb, bei dem Crew-Mitglieder normalerweise fest angestellt sind, tariflich gebunden ist oder nicht. In diesem Fall gehen wir von einer tariflichen Verpflichtung aus.
Je nach Branche oder Bundesland können sich die Tarifverträge jedoch unterscheiden. Des Weiteren gibt es Unterschiede in der Berufserfahrung: Befindet sich der Angestellte noch in der Ausbildung, ist er Geselle und wie viele Jahre an Erfahrung kann er vorweisen. Zudem spielt der Arbeitsort und die Größe des Betriebes eine weiter große Rolle.

Einstiegsgehälter im ersten Ausbildungsjahr beginnen bei ca. 500 EUR, im zweiten sind es ca. um die 600 bis 900 und im dritten Jahr bis zu 950 EUR. Ist man ausgelernt, steigen die Gehälter rasant an. Ein monatlicher Lohn von ca. mindestens 2.000 EUR Brutto kann man erwarten.
Mit einem zusätzlichen Bildungstitel (z. B. Meister, Bachelor, Master), ist man nicht nur für den Arbeitgeber unverzichtbar, sondern kommt automatisch in eine höhere Gehaltsklasse. Gehälter ab 3.000 EUR Brutto im Monat sind dann keine Seltenheit mehr, beispielsweise als Fachkraft für Veranstaltungstechnik.