Vom Talkmaster zum Publikumsliebling
Barbara Schöneberger, Palina Rojinski, Nazan Eckes und Klaas Heufer-Umlauf gehören zu den beliebtesten und erfolgreichsten Moderatoren Deutschlands. Sie überzeugen durch ihre starke Persönlichkeit und schaffen somit einen Wiedererkennungswert bei ihrem Publikum. Mit Charme, Intellekt und Humor führen sie Zuschauer durch verschiedene Formate, wie z. B. Talkshows, Abendveranstaltungen, Interviews, Podcasts oder Nachrichten.
Zu ihrer Hauptaufgabe gehört es, mit dem Publikum zu interagieren, Spannung zu erzeugen und Abläufe zu erklären. Eigenes Engagement gehört bei diesem Beruf zur Tagesordnung. Durch selbstständige Recherchearbeiten über das zu besprechende Thema oder den geladenen Gast verschafft sich ein Moderator genügend Hintergrundinformationen und Gesprächsstoff. Neben diesem Aspekt kommen weitere Punkte wie Programmplanung, Proben, das auswendig lernen von Texten und Performance hinzu.
Das Zusammenspiel dieser Punkte lässt das Berufsbild eines Moderators/einer Moderatorin sehr facettenreich und spannend wirken. Kein Wunder, dass sich viele Journalisten, Künstler oder Marketing Experten das Moderieren als Zusatzqualifikation aneignen.
Was machen Moderatoren eigentlich?
Unter einem Moderator/einer Moderatorin wird eine Leitperson definiert, welche als Gastgeber einer Show, als Anchor der Nachrichten oder als Vermittler von Themen fungieren kann. Seine Hauptaufgabe besteht darin, Informationen wahrheitsgetreu und für den Zuschauer leicht verständlich zu vermitteln, das Publikum zu unterhalten und abzuholen und ein Gespür dafür zu haben, Emotionen im Publikum zu erwecken. Da ihre Funktion das Fundament des Programms ist, wird ihnen eine essenzielle Rolle zugeschrieben. Bestenfalls steht nicht der Moderator als Person im Mittelpunkt, sondern seine Gäste, das Thema oder der Beitrag.
Dies ändert sich jedoch bei der Fernsehmoderation. Hier zeigt sich ein immer gleichbleibender Moderator in einem bestimmten Format und bindet somit seine Zuschauer durch Sympathie an sich, welches im besten Fall eine hohe Einschaltquote zur Folge hat. Dies ist bereits Günther Jauch, Oprah Winfrey und Stefan Raab gelungen. Durch ihre Charaktere wurde in diesem Fall die TV-Show erfolgreich.
Jobs, bei denen Moderatoren die Texte von anderen redaktionellen Mitarbeitern vortragen, gibt es dabei kaum noch. Angesichts dessen verbringen Sie im Voraus viel Zeit mit dem Vorbereiten und Organisieren von Programmen. Beim Fernsehen zum Beispiel muss der Sendeablauf besprochen und geplant werden, Interviews angefragt und Hintergrundinformationen recherchiert werden. Teilweise werden die Moderatoren durch einen an der Kamera befestigten Teleprompter unterstützt, von dem sie ihren Text ablesen können.
Radiomoderation wird dahingegen als etwas einfacher eingestuft. Die Moderatoren sind für den Zuhörer nicht sichtbar und können daher Notizen nutzen und sie ggf. ablesen. Zudem brauchen sie nur noch wenige Knöpfe drücken und Regler bedienen, da nahezu alles digital funktioniert.
Weitere Aufgabenbereiche von Moderatoren sind: Podiumsdiskussionen auf Konferenzen und Messen, Firmenworkshops, Hochzeiten oder Ähnliches.
Branchen, in denen Moderatoren Beschäftigung finden:
Film & Fernsehen
Hörfunk
Werbung & Web
Veranstaltungen jeglicher Art
Wer engagiert Moderatoren?
Moderatoren haben das Glück, für eine breite Masse von Kunden interessant zu sein. Durch die sich ständig wandelnde Medienlandschaft kommen auch immer wieder neue Kunden hinzu. Aktuelle Entwicklungen zum Beispiel im Bereich Web TV und Web Radio spielen ihnen dabei in die Karten, da qualifizierte Moderatoren gesucht werden.
Moderatoren finden Jobs:
bei Film- und Fernsehstudios
bei Produktionsfirmen
bei Rundfunkanstalten
bei Werbe- und Eventagenturen
bei Industrie- und Wirtschaftskunden
Welche Eigenschaften & Fähigkeiten besitzen Moderatoren?
Moderatoren haben eine enorme Bühnen- und Kamerapräsenz. Sie erhellen jeden Raum allein durch ihre Anwesenheit. Moderatoren sind sehr charmante, sympathische Menschen mit einer beeindruckenden Persönlichkeit, die zudem Spaß am Umgang mit Menschen haben.
Sie verfügen über hervorragende journalistische Kompetenzen, wodurch sie in der Lage sind, interessante Themen ausfindig zu machen und Inhalte zuschauergerecht aufzubereiten. Außerdem haben sie ein riesiges Allgemein- und Fachwissen, um schlagfertig und spontan auf der Bühne reagieren zu können. Passieren unvorhergesehene Dinge, z. B. einen Ausfall der Technik, überzeugen sie durch Improvisation.
Gute Ausdrucksweise und Kreativität sind weitere Stärken von Moderatoren. Auch weniger spannende Beiträge, wie das Thema „Frühjahrsputz“, moderieren sie voller Euphorie und mit neuem Konzept an. Dies gelingt ihnen mit einer ansprechenden Stimme in Hochdeutsch oder gegebenenfalls in Englisch, falls etwa ihr Interviewpartner Englisch spricht. Bestenfalls können sie im selben Atemzug das Gesagte noch wortwörtlich übersetzen.
Moderatoren gelten als Multitasking-Talente, sie können während eines Auftritts alle Vorkommnisse managen, wie z. B. Gerede der Zuschauer, als auch aufmerksam der Anweisung der Regie folgen, die relevant für den weiteren Verlauf des Programms sind.
Ist eine Ausbildung zum Moderator notwendig?
Einen staatlich vorgegebenen Ausbildungsweg zur Moderatorin/zum Moderator gibt es bis dato nicht. Man kann Moderationsskills viel eher als Zusatzqualifikation erwerben und sich in diesem Gebiet spezialisieren. Die meisten Moderatoren beginnen ein Journalismusstudium und belegen als Nebenfach Moderation. Quereinsteiger aus anderen Berufsfeldern können sich in Workshops oder Seminaren weiterbilden. Welche Inhalte dort gelehrt werden und welche Coachings sehr empfehlenswert sind, erfährst du in folgendem Artikel: Wie werde ich Moderator?
Ebenfalls hilfreich sind diverse Sprech- und Stimmbildungen - dazu könnt ihr euch weitere Informationen aus der folgende Seite erlesen: Wie wird man Sprecher:in?
Im Fokus steht hier „Learning by doing“. In Selbstregie kümmern sich Nachwuchsmoderatoren um Workshops und optimieren ihre Fähigkeiten durch viele Praxiseinsätze, um somit auch ihr Netzwerk zu erweitern.
Welche Einstiegschancen haben Moderatoren?
Bevor es Moderatoren auf die Bühne oder an das Mikrofon schaffen, müssen sie sich in der Regel erst als Redakteur oder Korrespondent beweisen. Leisten sie einen guten Job, indem sie kleine Moderationsaufgaben souverän bewältigen, gibt ihnen eventuell der Programmleiter oder ein anderer Entscheidungsträger die Chance, sich als Gastgeber einer eigenen Sendung oder Show zu beweisen.
Häufig beginnt die große Karriere beim Radio. Nicht zufällig fingen bekannte Fernsehmoderatoren, wie Günther Jauch, Anke Engelke oder Anne Will, zuerst in dieser Branche an und wechselten später. Angesichts dessen ist es sicherlich von Vorteil schon in jungen Jahren ehrenamtliche Positionen für das Schüler- oder Hochschulradio anzunehmen, sowie für lokale Sender zu arbeiten, um Erfahrungen zu sammeln und sich ein Netzwerk aufzubauen. Die Wahl des Wohnortes ist dabei nicht unwichtig. Am günstigsten sind natürlich bekannte Medienstädte wie Köln, Berlin und München.
Generell kann man jedoch sagen, dass die Jobaussichten für Moderatoren vielversprechend sind. Denn durch die neuen Medien und innovativen Technologien ergeben sich immer wieder neue Chancen für qualifizierte und professionelle Moderatoren, sodass es zahlreiche Einsatzgebiete gibt. Durch jeden Job sammelt man mehr Erfahrung und erweitert seine Kenntnisse, weshalb die Chancen steigen, dass man für weitere Jobs gebucht wird.
Was verdient ein Moderator?
Die Gagen für Moderatoren variieren stark. So ist die Preisgestaltung von folgenden Faktoren abhängig: Erfahrung, Anzahl der Referenzen und Fachwissen des Moderators, sowie die Art der zu moderierenden Veranstaltung.
Der Verdienst beim Fernsehen ist generell höher als beim Rundfunk. Bei beiden unterscheidet man jedoch zwischen einem Reporter und einem Moderator, wobei Reporter weniger verdienen.
Ein Radioreporter in seinen Anfängen hat etwa eine Gage ab ca. 80 EUR. Ein TV-Reporter, der vom Teleprompter abliest, verdient ab ca. 200 EUR pro Tag.
Sprecher für bekannte Formate, wie die 20-Uhr-Tagesschau, werden mit 238,01 EUR pro 20-minütige Ausgabe entlohnt.
Moderatoren-Gagen beim Radio beginnen hingegen bei ca. 150 bis 200 EUR und beim TV bei ca. 400 EUR pro Tag.
Promi-Moderatoren beim Fernsehen erhalten mit Abstand am meisten. Ihr Honorar beginnt bei ca. 900 EUR.
Absolute Spitzenreiter sind Star-Moderatoren, wie Günther Jauch, der pro Sendung allein 100.000 EUR auf sein Konto eingezahlt bekommt.
Sportmoderatoren, wie Reinhold Beckmann, erhalten eine Gage bis zu 83.300 EUR brutto im Monat.
Podiumsdiskussionen, Talkshows, Galas oder Preisverleihungen fallen unter eine Preisklasse von etwa 1.000 EUR. Durch gegebenenfalls längere Vorbereitungszeiten können sich ihre Gagen erhöhen. Es sind keine Grenzen gesetzt.
Grundsätzlich ist jedoch jeder Moderator ein Unikat und jede seiner Moderationen einmalig. Aus diesem Grund sollten Moderatoren ihren Marktwert kennen, um einen angebrachten Preis für ihre Dienstleistung zu verlangen.
Welche Entwicklungsmöglichkeiten hat ein Moderator?
Redakteure und Reporter können sich zum Moderator hocharbeiten und sich von dort weiter zum Profimoderator mit eigener Show entwickeln. Mit ersten Erfahrungen in der Radiomoderation stehen die Chancen gut, auch beim Fernsehen einen Job zu ergattern. Dort wiederum werden eine Handvoll Star-Moderatoren geboren, zu denen man auch mit viel Ehrgeiz und Disziplin gehören kann. Höhepunkte einer Karriere stellen gewonnene Medien- und Fernsehpreise, wie „Die Goldenen Kamera“ oder „Bambi“, dar.
Wer noch einen Schritt weitergehen möchte, kann es Günther Jauch gleichtun und eine eigene Produktionsfirma gründen und seine eigenen Sendungen entwickeln.
Moderatoren werden aber auch gerne als Synchronsprecher eingesetzt, da sie ebenso mit ihrer Stimme arbeiten und sie gut beherrschen können. Weitere Infos dazu könnt ihr hier entnehmen: Wie wird man Sprecher:in?